Ob im Ethik-, Politik- oder Geschichtsunterricht – das Thema Verschwörungserzählungen begegnet Lehrerinnen und Lehrern immer wieder. Aber wie lässt es sich gut vermitteln? Und worauf sollte man achten?
1. Kein Überwältigen!
Der Beutelsbacher Konsens sagt klar: Schüler dürfen nicht „überrumpelt“ werden. Es geht nicht darum, ihnen Meinungen „einzupflanzen“, sondern ihnen zu helfen, selbst zu verstehen und zu urteilen. Deshalb: Raum für Fragen lassen, Diskussionen ermöglichen, aber auch klare Grenzen gegen menschenfeindliche Inhalte ziehen.
2. Kontroversität zeigen
Verschwörungserzählungen lassen sich gut im Vergleich zu echten gesellschaftlichen Debatten behandeln. Welche Argumente sind begründet? Welche entlarven sich bei genauem Hinsehen als absurd oder gefährlich? Wichtig: Verschiedene Perspektiven zeigen – aber keine Plattform für Hass bieten.
3. Lebensweltbezug herstellen
Viele Jugendliche kennen Verschwörungserzählungen aus sozialen Medien. Darauf kann man aufbauen – mit aktuellen Beispielen, die sie selbst einbringen. Auch eigene Erfahrungen mit Desinformation oder Erzählungen aus dem Netz (z. B. zur Pandemie, zu Klima, Migration oder KI) sind ein guter Einstieg.
4. Kreativ und partizipativ arbeiten
Wie in der „Fake FACTory“ kann das Thema kreativ behandelt werden. Eigene Erzählungen entwickeln, typische Merkmale herausarbeiten, Diskussionen führen oder in Rollen schlüpfen: So lernen Schüler nicht nur Fakten, sondern auch, wie Argumentation, Kritik und Selbstreflexion funktionieren.
5. Ziel: Urteilsfähigkeit stärken
Am Ende sollte es nicht darum gehen, „richtige Meinungen“ zu vermitteln. Es geht darum, dass Schüler lernen, komplexe Informationen einzuordnen, zwischen seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden – und Manipulation zu erkennen.