21. November 2024

Fake FACTory – Tag 2: Vertiefen

Am zweiten Tag unseres Workshops an den Beruflichen Schulen Potsdam der ASG stand die Vertiefung im Mittelpunkt – im Rahmen eines World-Cafés mit zwei Expert:innen: Mirko Bode und Anika Bornheimer. In Kleingruppen wechselten die Schülerinnen und Schüler:innen zwischen den beiden Stationen, stellten Fragen und diskutierten.

Anika thematisierte die Diskriminierungsdimension vieler Verschwörungserzählungen. Gemeinsam wurde erarbeitet:
– Viele Verschwörungserzählungen richten sich gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen
– Besonders häufig betroffen sind religiöse, ethnische oder soziale Minderheiten
– Antisemitismus spielt in vielen historischen und aktuellen Erzählungen eine zentrale Rolle
– Diskriminierende Narrative stärken das „Wir-gegen-die“-Denken und dienen der Schaffung von Feindbildern

Mirko richtete den Blick auf psychologische Aspekte und fragte: Warum glauben Menschen überhaupt an Verschwörungserzählungen? Dabei kamen unter anderem folgende Punkte zur Sprache:
– Das Bedürfnis nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen
– Die Rolle von Unsicherheit, Vertrauensverlust und gefühlter Ohnmacht
– Unterschiede zwischen realen Verschwörungen und unbelegten Erzählungen
– Ökonomische Interessen hinter manchen Verschwörungserzählungen, etwa durch den Verkauf angeblicher Schutzmittel oder kostenpflichtiger Inhalte

Durch diese Gespräche erhielten die Teilnehmenden vertiefte Einblicke in zentrale Funktionen und Wirkmechanismen von Verschwörungserzählungen – differenziert, reflektiert und im Dialog.

zuletzt aktualisiert am 21. Mai 2025