Am dritten Workshop-Tag in Hermannswerder konnten die Schüler/innen einen Umgang mit verschwörungsgläubigen Personen anhand von kleinen Rollenspielen praktisch erproben. Es standen zwei verschiedene fiktive Szenarien zur Auswahl: Ein Szenario beschreibt eine private Situation, in der sich eine Studentin mit ihrem verschwörungsgläubigen Vater auseinandersetzen muss, deren ehemals inniges Verhältnis sich seit ihrem Wegzug aus dem ländlichen Raum nach Berlin zunehmend verschlechtert hat. Ein zweites Szenario behandelt eine Situation in einer Schule, in der eine Lehrerin aufgrund eines an Verschwörungserzählungen angelehnten Aufsatzes eines Schülers das Gespräch mit diesem sucht. Zusätzlich zu den beiden Gesprächsrollen gibt es jeweils eine beobachtende Rolle, die im Nachhinein Rückmeldung zu dem improvisierten Gespräch auf Basis der Rollenbeschreibungen gibt. Dabei soll besonders auf Gesprächsdynamik und Argumentationsmuster geachtet werden.
Mithilfe des Rollenspiels konnten die Schüler/innen selbst die Erfahrung machen, welche Schwierigkeiten im Umgang mit Verschwörungserzählungen auftreten können. Anschließend wurde sowohl im Plenum als auch in Form von der Methode „Stille Diskussion“ über konkrete Handlungsvorschläge beim Umgang mit verschwörungsgläubigen Personen gesprochen. Als besonders hilfreich empfanden die Schüler/innen ein Gegenangebot an die Person zu machen oder gemeinsame Zeit vorzuschlagen. Auch gewaltfreie Kommunikation und offene Fragen zu stellen wurden als sehr nützlich wahrgenommen. Besprochen wurde außerdem die Bedeutung des Anbietens von Informationszugängen und die gemeinsame Überprüfung von Informationen auf ihre Korrektheit.